In der Alltagswelt finden Kinder heute kaum noch das ehemalige Nutztier Pferd. Wenn Kinder und Jugendliche Pferde und Ponys in ihrer natürlichen Umgebung sehen, sind sie von ihnen fasziniert. Das Pferd kann jungen Menschen eine ihnen nicht mehr bekannte Erlebniswelt erschließen helfen.

Kinder erwerben grundlegende Kenntnisse der Pferdehaltung und des Tierverhaltens, sie erfahren neue Bewegungen auf und mit dem Pony. Die richtigen Bewegungen des Kindes auf dem Ponyrücken sollen als „Sprache“ verstanden werden, die einen Dialog mit dem Pony führt. Es geht um das bewusste Agieren des Kindes und um das entsprechende Reagieren des Ponys. Das Kind soll sich in das Pferd hineindenken und -fühlen lernen.

Die Bewegungen auf dem Ponyrücken sind einzigartig im Bewegungsleben des Menschen und beeinflussen ihn umfassend. Damit wird u.a. die Koordination aller Muskeln des Kindes in hohem Maße gefördert. Auch das Sprachzentrum im Gehirn wird nachweislich durch das Reiten angesprochen. So unterstützt die Bewegung auf dem Pony unter anderem auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit logopädischen Auffälligkeiten.

Der Umgang mit und das Bewegen auf dem Pony fördern Gesundheit im umfassenden Sinne. Die Erlebnisse mit dem Pony und die vielfältigen Bewegungsanforderungen leisten einen Beitrag für das körperliche und gefühlsmäßige Wohlbefinden des Menschen. Kinder werden durch den spielerischen Umgang mit Ponys in ihrer geistig-seelischen und körperlichen Entwicklung unterstützt. Die vielfältigen Bewegungen des Ponyrückens können beispielsweise bei Haltungsproblemen von Kindern und Jugendlichen vorbeugend oder ihnen entgegen wirken.

Der Umgang mit und das Bewegen auf dem Pony fordern den ganzen Menschen. Eine partnerschaftliche Beziehung entwickelt die unterschiedlichen Sinne des Kindes. Das Pony spricht viele Sinne an: Sehen, Riechen, Hören, Tasten.

Über die Pflege lernen Kinder das Artverhalten des Ponys kennen und übernehmen Verantwortung für dessen Wohlergehen. Durch das gemeinsame Umgehen miteinander wird das Kind empfindsam für das Wesen und Verhalten des Ponys, das es ihm mit gewünschten Reaktionen dankt.

Der Umgang mit dem Pony setzt genaue Planung voraus und erzieht zu Selbstorganisation. Die Vorbereitung des Ponys auf die gemeinsamen Bewegungsaufgaben und das Eingehen aufeinander erfordert ein spezifisches Handeln, das selbstständig und kontrolliert vollzogen werden muss.

Die neuen Erfahrungen mit und auf dem Pony können auch für sportlich sonst weniger erfolgreiche Kinder zu einer Steigerung des Selbstbewusstseins führen. Auf dem Pony geht es nicht vorrangig um das Sich-Messen mit anderen. So kann z. B. schon das Halten der Balance eine Leistung sein. Wärme empfinden, Gleichgewicht, Rhythmus und Schwung erfahren – das sind innere Befriedigungen, die zu Selbstsicherheit beitragen.

Der Umgang mit dem Pony nimmt positiven Einfluss auf die Kinder und Jugendlichen, wobei diese die pädagogischen Settings nicht als solche sehen und deshalb lange motiviert und bereit für die Teilnahme sind.

Erlebnisse mit den Ponys

• ermöglicht Bewegung und fördert die Motorik, das Körpergefühl und den Gleichgewichtssinn

• die Kinder lernen naturnah durch Erleben- ganzheitlich mit allen Sinnen

• Herausforderungen werden gemeistert

• Ängste können abgebaut werden

• das Selbstbewusstsein, die Selbstwirksamkeit und Kooperationsfähigkeit werden gesteigert

• Ressourcen/Stärken werden entdeckt und ausgebaut

• Kommunikation, Empathie und Verantwortungsbewusstsein werden gestärkt

• Lebensfreude wird gesteigert

• Bessere Selbsteinschätzung wird gefördert

• Lernen, Rücksicht auf sich selbst, auf das Pony und auf andere Kinder zu nehmen